SÜDAFRIKA
Für mich ein absolutes Traumreiseziel! Und da bin ich ganz sicher nicht die Einzige, denn Südafrika ist eines der beliebtesten (Fern-)Reiseziele. Sobald man im Dezember (Hochsommer in Südafrika) in Kapstadt über den beliebten Oranjezicht Markt schlendert oder auf einer Weinfarm in Stellenbosch ein leckeres Glas Weisswein genießt – sieht und hört man einige Reisende aus verschiedenen Teilen der Welt (darunter natürlich auch sehr viele Deutsche!). Kein Wunder, denn das Land mit pulsierenden Städten, traumhaften Stränden, eindrucksvollen Berglandschaften und natürlich einer exotischen Tierwelt vieles, was das Reiseherz höher schlagen lässt. Für mich ist Südafrika außerdem ein absolutes Herzens-Ziel, da ich 2022 mein Auslandssemester in Stellenbosch absolviert habe (mehr dazu hier) und darüber hinaus noch meinen Freund dort kennengelernt habe. Er ist gebürtiger Südafrikaner und auf unserem dreiwöchigen Trip im Dezember 2024 haben wir uns gemeinsam einiges von seiner Heimat angeschaut.
5 Fun fACTS
Über das land
Wie der Name der Landes bereits beschreibt, ist Südafrika am südlichen Zipfel des afrikanischen Kontinents gelegen. Dementsprechend sind die Jahreszeiten umgekehrt zu denen in der nördlichen Hemisphäre, was es zu dem perfekten Reiseziel in unserem Winter (insb. November – Februar) macht. Im Vergleich zu beispielsweise Deutschland ist das Land außerdem extrem groß (etwa 3-fach). Als Beispiel, die beiden größten Städte des Landes - Kapstadt und Johannesburg - befinden sich ganze 1.400 km voneinander entfernt, was 2:30 Flugstunden oder einer 13-14 Stunden Autoreise entspricht. Im Vergleich dazu kann man in der Zeit beispielsweise von Köln nach Barcelona mit dem Auto fahren.
Südafrika trägt eine vielschichtige Geschichte, die durch die europäische Kolonisierung im 17. Jahrhundert und die lange Zeit darauf folgende Apartheid-Ära geprägt wurde. Es ist wichtig anzuerkennen, dass die formelle Apartheid erst 1994 endete, und deren sozioökonomische Nachwirkungen sind in der heutigen Gesellschaft noch deutlich sichtbar. Südafrika weist eine der höchsten Einkommensungleichheiten weltweit auf.
Reisende sollten sich darauf einstellen, diese starken gesellschaftlichen Kontraste wahrzunehmen. In der Nähe vieler Großstädte befinden sich informelle Siedlungen, sogenannte Townships, die mit wirtschaftlichen Herausforderungen und erhöhten Kriminalitätsraten konfrontiert sind. Wer vom Cape Town International Airport auf der N2 Richtung Kapstadt fährt, passiert Khayelitsha, eines der größten Townships des Landes. Der Kontrast zwischen den Lebensbedingungen dort und den luxuriösen Wohngebieten wie z.B. in Camps Bay, die nur wenige Kilometer entfernt liegen, kann emotional sehr bewegend sein und verdeutlicht die anhaltenden sozialen Disparitäten im Land.
Kogel Bay Beach - Nähe Kapstadt
Natürlich sollte man sich auch mit dem Thema Kriminalität auseinandersetzen, bevor man in das Land reist. Ich habe mich während meiner Zeit in Südafrika zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Während meiner Zeit im Auslandssemester in Stellenbosch wurden einigen meiner Kommiliton*innen zum Beispiel das Handy oder Geld beim Feiern gehen geklaut (das kann einem natürlich auch gut in einem Club Barcelona passieren). Jedoch sollte man immer ein Auge auf sein Umfeld haben und sich so wenig wie möglich in abgelegenen Orten aufhalten und insbesondere als Frau lieber ein Uber nehmen als weitere Strecken zu Fuß zurückzulegen. Vor allem sobald es dunkel wird, sollte man ganz darauf verzichten zu laufen und sich lieber mit dem Auto / Uber von A nach B bewegen. Uber-Fahrten sind im Land vergleichsweise günstig – die 50 min Fahrt von Stellenbosch nach Kapstadt kostet beispielsweise nur knapp 30 Euro (abhängig von der Nachfrage). Ich habe die Menschen dort stets als sehr offen, (gast-)freundlich und kommunikativ wahrgenommen – sie sind definitiv immer bereit dazu ein Scherzchen mit dir zu machen.
Südafrika besticht außerdem durch seine außergewöhnliche Vielfalt - von Kulturen, Sprachen und Traditionen. Die "Regenbogennation", wie das Land so oft genannt wird, vereint verschiedenste ethnische Gruppen: die indigenen Bevölkerungsgruppen wie Zulu, Xhosa, Sotho und San, Nachfahren europäischer Siedler, die Kap Malaiische Gemeinschaft, indischstämmige Südafrikaner und zahlreiche weitere Gruppen. Jede bringt ihre Kultur, Traditionen, Küche, Musik und Kunstformen mit ein.
Interessant zu wissen ist außerdem, dass in Südafrika 11 verschiedene Sprachen gesprochen werden (Englisch, Afrikaans, isiZulu, isiXhosa, etc.). Als Tourist*in kommt man mit Englisch sehr gut zurecht, da die Sprache innerhalb des Landes als Geschäfts- und Verwaltungssprache verwendet wird.
Wie bereits angesprochen, sind die zwei größten Städte des Landes Johannesburg mit 5,9 Mio. Einwohnern und Kapstadt mit 4,6 Mio. Einwohnern. Beide Städte sind sehr eindrucksvoll. Johannesburg ist im nordöstlichen Teil des Landes gelegen und bildet das wirtschaftliche Zentrum. Touristisch gesehen ist es nicht unbedingt die eindrucksvollste Stadt und von einer recht hohen Kriminalität geprägt. Spannend sind hier jedoch die Museen zur Geschichte des Landes (z.B. Cradle of Humankind und Apartheid Museum). Hier befindet sich außerdem der größte internationale Flughafen des Landes und daher wird die Stadt oftmals als Ausgangspunkt für Reisen genutzt. Darüber hinaus befindet sich der legendäre Kruger Nationalpark nur eine knappe 4 Stunden Autofahrt entfernt von Johannesburg, was es darüber hinaus zu einem attraktiven Startpunkt für eine Reise macht.
Kapstadt ist für Touristen die Anlaufstelle Nr. 1 und der Ausgangspunkt vieler Roadtrips, da sie sich am südwestlichen Zipfel und somit am Meer befindet. Da Kapstadt auch der Ausgangspunkt unserer Reise war, gibt es mehr Infos zu dieser eindrucksvollen Stadt weiter unten.
In Südafrika wird mit dem Südafrikanischen Rand (ZAR) bezahlt. Der Wechselkurs ist für uns Europäer äußerst günstig: Aktuell bekommst du für 1 Euro etwa 19-20 Rand (März 2025). Das macht die Preisumrechnung im Kopf angenehm einfach: Teile den Rand-Preis einfach durch 20, und du hast den ungefähren Euro-Betrag.
In größeren Städten und touristischen Gebieten kannst du problemlos mit Kreditkarte bezahlen, wobei Visa und Mastercard am weitesten verbreitet sind. Dennoch empfiehlt es sich, immer etwas Bargeld dabei zu haben, besonders für kleinere Geschäfte, Märkte oder Trinkgelder (auch um den Car Guard mit ein paar Rand zu bezahlen!). Geldautomaten (ATMs) findest du in allen Städten und größeren Ortschaften. Ein Tipp: Informiere deine Bank vor der Reise über deinen Südafrika-Aufenthalt, um Kartensperrungen zu vermeiden, und vergleiche die Gebühren für Auslandseinsatz – so bleibt mehr Budget für dein Abenteuer.
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An- und Abreise
Die Flughäfen in Johannesburg und in Kapstadt sind beide international gut angebunden. Von Frankfurt kann man in beide Städte ohne Zwischenstopp fliegen – zum Beispiel mit Lufthansa oder als günstigere Alternative mit Condor. Wenn einem ein Zwischenstopp nichts ausmacht, kann man außerdem zum Beispiel mit KLM über Amsterdam oder Ethiopian Airlines über Addis Abeba fliegen.
Wir haben einen Flug mit Turkish Airlines mit einem Zwischenstopp in Istanbul gebucht für knapp 850 Euro hin und zurück. Direktflüge mit Lufthansa können je nach Reisezeit bei ca. 1000 Euro hin und zurück liegen. Die direkte Flugzeit beträgt knapp 12 h – mit Zwischenstopp über Istanbul lagen wir bei ca. 17 Stunden pro Strecke.
Je nachdem ob man zuerst eine Safari im Kruger Nationalpark machen möchte oder aber erst einen Roadtrip über die Garden Route machen möchte, sollte man als Ausgangspunkt Johannesburg oder Kapstadt wählen. Wenn man den Kruger Nationalpark nicht auslassen möchte, kommt man jedoch über einen Inlandsflug zwischen den beiden Zielen nicht drumherum. Wir haben uns dazu entschieden in Kapstadt zu starten.
Tag 1-3: Kapstadt & sein malerisches UmlanD
Direkt am Anfang muss ich klarstellen – 3 Tage in und um Kapstadt sind definitiv nicht genug Zeit, um hier alles zu erkunden. Für mich ist Kapstadt ein absolutes Traumreiseziel und ich könnte hier Wochen oder sogar Monate verbringen. Da wir die Gegend bei letzten Besuchen jedoch schon erkundet haben, haben wir bei unserer letzten Reise hier weniger Zeit verbracht.
Der für mich schönste Ort zum Wohnen in Kapstadt ist bei weitem Camps Bay – einmal um den Lions Head herum liegt der Teil der Stadt an der Bergkuppe gelegen mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer (hier sieht man definitiv die schönsten Sonnenuntergänge). Natürlich macht es diesen Teil der Stadt auch sehr beliebt und vergleichsweise teuer. Wenn man etwas zentraler wohnen möchte, eignen sich zum Übernachten gut Green Point oder Sea Point.
Kapstadt ist definitiv eine Lifestyle-Stadt – hippe Cafés, Restaurants und Coffee Shops lassen das Herz höher schlagen. In der Stadt selbst kann man gut Bo Kaap erkunden, über Long Street schlendern, das District Six Museum besuchen, Kirstenbosch Garden erkunden und an der V&A Waterfront bummeln gehen. Außerdem sehr beliebt ist der Oranjezicht Markt, wo man lecker brunchen kann und schöne Mitbringsel für die Liebsten besorgen kann. Der Biscuit Mill Market ist außerdem einen Besuch wert.
Empfehlungen für Kapstadt:
Nahezu in der Stadt gelegen ist außerdem der atemberaubende Tafelberg (Table Mountain). Schon beim Anflug auf die Stadt sieht man diese eindrucksvolle Bergkuppe, wo oftmals die Wolken malerisch drüber fließen. Man kann sich entweder dazu entscheiden, die Gondel auf die Bergspitze zu nehmen oder es gibt verschiedene Wanderrouten, die auf den Berg führen. Dies sollte man jedoch nur an einem klaren Tag machen, damit man das Wetter auf der Spitze und die atemberaubende Aussicht auch genießen kann. Die Seilbahnauf den Tafelberg (Table Mountain) kostet für Erwachsene etwa 390-420 Rand (ca. 19-21 Euro) für ein Hin- und Rückfahrtticket. Ein einfaches Ticket kostet ungefähr 200-220 Rand (ca. 10-11 Euro) – falls man eine Strecke wandern möchte und die andere die Gondel nimmt. Die Preise können je nach Saison und Tageszeit variieren. Es gibt oft günstigere Tarife für Südafrikaner sowie spezielle Preise für Kinder, Senioren und Studierende.
Wir haben uns dazu entschieden, auf den Berg zu wandern, um uns die Aussicht auch zu verdienen 😉 Es führen verschiedene Routen auf den Berg, wir haben uns dazu entschieden die zu nehmen, die sich sehr nah an der Gondel Abfahrt befindet (Platteklip Gorge). Obwohl es nur knapp 1:15h auf den Berg gedauert hat, hatte die Strecke es ganz schön in sich! Nahezu die gesamte Zeit geht man eine steile Weg hinauf, doch die Aussicht bereits während der Wanderung macht es definitiv lohnenswert!
Platteklip Gorge - Wanderung auf Table Mountain
Eine weitere Wanderung, die absolut lohnenswert (wenn nicht sogar lohnenswerter!) ist, ist die auf den Lion's Head. Die Wanderung ist besonders beliebt zum Sonnenauf- und untergang und hier kann es in den Sommermonaten entsprechend voll auf der deutlich kleineren Gipfelspitze werden. Doch bekanntlich fängt der frühe Vogel den Wurm! Also haben wir uns für die Wanderung zum Sonnenaufgang entschieden, die wirklich ein magisches Erlebnis ist und zu den Höhepunkten eines Kapstadt-Besuchs zählt. Der kegelförmige Berg bietet einen der spektakulärsten Panoramablicke auf die Stadt, den Tafelberg, Camps Bay und den Atlantischen Ozean.
Die Tour zum Sonnenaufgang erfordert einen frühen Start. Je nach Jahreszeit solltest du etwa 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang losmarschieren. Im Sommer bedeutet das oft einen Aufbruch um 4:30 Uhr, im Winter kannst du etwas länger schlafen. Der Wanderweg beginnt am Parkplatz an der Signal Hill Road. In der Dunkelheit solltest du besonders vorsichtig sein und langsam starten. Der erste Teil führt über einen breiten, gut ausgebauten Pfad, der sich spiralförmig um den Berg windet. Auf dem Gipfel angekommen wartet eine spektakuläe Aussicht auf dich! Von der einen Seite aus kannst du auf Camps Bay schauen während auf der anderen Seite Kapstadt vor deinen Füßen liegt. Nach dem Sonnenaufgang und ausgiebigem Fotografieren beginnt der Abstieg, der bei Tageslicht wesentlich einfacher ist. Nun kann man gut die wunderschöne Landschaft genießen, die man im Dunkeln verpasst hat. Für den kompletten Rundweg sollte man knapp 2-3 Stunden einplanen (1-1,5 Stunden hinauf, 1 Stunde hinunter, plus Zeit am Gipfel).
Hat man sich die Highlights von Kapstadt angeschaut, bietet das Umland noch einiges mehr an. Darunter fällt das weltbekannte Cape of Good Hope, welches man gut mit Boulders Beach (dem beliebten Pinguin Strand) kombinieren kann, ein erstes Surferlebnis in Muizenberg (sehr anfängerfreundlich mit vielen Surfshops zum Board-Ausleihen an der Promenade), dem Erkunden von Robben Island (der ehemaligen Gefängnisinsel von Nelson Mandela) und nicht zu vergessen – das Weinanbaugebiet rund um Stellenbosch.
Cape of Good Hope, Muizenberg Beach, Boulders Beach
Tag 4-5: Stellenbosch - Weinparadies im Herzen der Kapregion
Wie oben bereits erwähnt habe ich mein Auslandssemester an der Stellenbosch University absolviert und daher gehört die kleinere Studentenstadt zu meinen absoluten Highlights. Falls ihr auch überlegt dort euer Auslandssemester zu absolvieren, findet ihr HIER alle Infos dazu. Stellenbosch, etwa 50 Kilometer östlich von Kapstadt gelegen, ist ein wahres Juwel der Westkap-Provinz. Die zweitälteste europäische Siedlung Südafrikas verzaubert mit ihrem kolonialen Charme, malerischen Eichenbäumen und den berühmten Weinbergen, die von beeindruckenden Bergen umrahmt werden. Durch die Nähe zu Kapstadt könnt ihr entweder für Tagestrips nach Stellenbosch fahren oder (und das wäre meine absolute Empfehlung!) euch dort für 2-3 Tage eine Unterkunft suchen – dann kann man auch den Wein besser genießen 😉
Das absolute Highlight Stellenboschs sind die weltberühmten Weingüter. Mit über 150 Weinkellereien bietet die Region eine unvergleichliche Vielfalt an Verkostungsmöglichkeiten.
Hier einige der bekanntesten Wine Farms, die einen Besuch wert sind:
· Delaire Graff Estate: Luxuriöses Weingut mit atemberaubendem Blick über das Tal und erstklassigem Restaurant
· Tokara: Moderne Architektur trifft auf preisgekrönte Weine und Olivenöle
· Waterford Estate: Bekannt für das Wine & Chocolate Pairing in entspannter Atmosphäre
· Babylonstoren: Historisches Weingut mit spektakulärem Garten und Farm-to-Table Restaurant - riesiges Anwesen, wo man ein traumhaftes
Mittagessen haben kann (vorher reservieren!)
Das Beste daran – daher, dass der Wein direkt vor der Haustür angebaut wird, ist er deutlich günstiger als bei uns. Je nach Weinfarm kann man für umgerechnet 140 Rand (ca. 7 Euro) bereits ein Weintasting machen. Wenn man erstmal auf den Geschmack gekommen ist, kann man ins nahegelegene Franschhoek fahren, auch bekannt als das "französische Eck" Südafrikas. Hier gibt es ein Gaumenerlebnis der besonderen Art – die Wine Tram. Die Franschhoek Wine Tram ist wohl die stilvollste und entspannteste Art, die Weingüter dieser Region zu erkunden. Die offenen, historisch inspirierten Straßenbahnen transportieren die Besucher zwischen den verschiedenen Weingütern und bieten dabei ein einzigartiges Erlebnis.
Chocolate & Wine Tasting, Wine Tram Franschhoek
Tag 6-12: AUF SAFARI IM HERZEN SÜDAFRIKAS - Kruger National Park
Safari ist definitiv ein MUST-DO bei deiner Südafrika Reise. Im kleineren Rahmen kannst du sogenannte Game Drives auch im Western Cape machen, wir wollten jedoch nicht auf die richtige Safari-Experience im weltbekannten Kruger National Park verzichten! Natürlich muss man hier abwägen, ob sich der Aufwand lohnt. Einmal in Kapstadt gelandet, ist es relativ mühselig, die Strecke in den Kruger auf sich zu nehmen. Uns war es dieses Mal jedoch wert und wir wurden nicht enttäuscht!
Am einfachsten ist es von Kapstadt nach Johannesburg oder kleinere Flughäfen in der Nähe des Parks zu fliegen. Wir haben uns dazu entschieden, zu dem nahegelegenen Flughafen Nelspruit zu fliegen und können es sehr empfehlen. Die Flugzeit beträgt circa 2,5 Stunden und Fluggesellschaften wie Airlink, CemAir und FlySafair bieten Direktflüge von Kapstadt an.
Einmal am Flughafen angekommen schlägt einem direkt die trockene Hitze der Buschsavanne ins Gesicht, der Flughafen verströmt ein Urlaubsfeeling und ist im Stil einer Safari-Lodge gestaltet - wir waren direkt begeistert! Von hier haben wir direkt einen Mietwagen genommen und sind zunächst in eine Game Lodge in der Nähe von Hoedspruit gefahren. Die Fahrt hat circa 3 Stunden gedauert.
Einmal angekommen, kamen wir aus dem Staunen kaum raus. Die Lodge befindet sich nicht direkt im Kruger Park, sondern in der Greater Kruger Area. Die Unterkünfte direkt im Park muss man mit viel Vorlaufzeit buchen und wir wurden davor gewarnt, dass es durchaus sein kann, dass man nicht unbedingt viele Tiere sieht. Der Kruger Park ist nämlich einfach nur riesig und vergleichbar mit der Größe von Belgien. Dementsprechend ist es schwieriger, die scheuen Tiere zu erwischen (mit einem erfahrenen Ranger ist natürlich trotzdem alles möglich!).
Wir waren daher in zwei Game Lodges in der Greater Kruger Area und sind einen Tag auf eigene Faust in den Park hineingefahren. Tatsächlich haben wir an diesem Tag deutlich weniger gesehen, was aber auch daran lag, dass wir keinen erfahrenen Guide an unserer Seite hatten. Dennoch ist die Erfahrung die Tiere in freier Wildbahn zu sehen einfach nur ein atemberaubendes Erlebnis und ich kann es jedem nur ans Herz legen.
Die Drives beginnen oftmals in den frühen Morgenstunden (Aufstehzeit ca. 5 Uhr), wo die Tiere am aktivsten sind, weil es noch nicht so heiß ist. Um die Mittagszeit wird dann entspannt und am frühen Abend (ca. 17 Uhr) geht es nochmal auf eine neue Fahrt. Wir hatten sehr viel Glück und sehr erfahrene Guides an unserer Seite. Die Big Five, bestehend aus Löwe, Elefant, Büffel, Leopard und Nashorn hatten wir entsprechend in den 6 Tagen die wir insgesamt in der Gegend verbracht haben, alle abgehakt.
Bei unserer ersten Unterkunft hatten wir jeder kleine Hütten inmitten des Parks (ohne Zaun). Das bedeutet, dass auch jederzeit die Tiere nah an uns herankommen konnten. Tagsüber war dies in Ordnung, aber abends mussten wir nach dem Essen immer zu unseren Unterkünften von einem Guide begleitet werden – ganz schön nervenaufreibend! Nahezu jeden Tagen zur gleichen Zeit kamen außerdem über das Tal eine Elefantenherde an unserem Camp vorbei. An einem dieser Tag kam ein Elefant schnurstracks in unser Camp, schnappte sich den Gartenschlauch und hat sich eine 30-minütige Dusche gegönnt und daraus getrunken. Kein Wunder, denn wir waren im Dezember vor Ort und die Temperaturen können zu der Jahreszeit auf über 40 Grad ansteigen! Die anderen Elefanten haben in der Zeit aus unserem Pool getrunken – definitiv ein einzigartiges Erlebnis!
Sechs Tage im Busch – für uns genau richtig! Lange genug, um die weitere Anreise zu rechtfertigen und tief in die Wildnis einzutauchen. Wir haben jeden Game Drive genossen. Damit die Tage aber nicht zu eintönig werden und da Südafrika noch so viel mehr zu bieten hat, muss man hier auch nicht unbedingt viel mehr Zeit verbringen. Für uns dennoch definitiv ein Highlight unserer Reise!
Tag 13-20: Die zauberhafte Garden Route - Südafrikas schönste Küsten-strasse
ERSTER Stopp: Hermanus - zwischen Walgesang und Meeresrauschen
Am 13. Tag unserer Reise ging es mit dem Flugzeug wieder zurück von Nelspruit nach Kapstadt. Hier haben wir uns jedoch direkt vom Flughafen erneut einen Mietwagen genommen und sind weitergefahren – nach Hermanus. Eine kleine, süße Stadt direkt am Meer gelegen und bekannt für eins: Wale! Mit dem Auto dauert die Anreise von Kapstadt ca. 2 Stunden und die Fahrt ist extrem eindrucksvoll.
Einmal hier angekommen, ist das Thema Wale sehr präsent, denn es ist der beste Ausgangspunkt, um Whale Watching zu machen. Während der High-Season zwischen Juni und November kann man hier auch einige Wale von der Promenade aus beobachten. Damit man das nicht verpasst, gibt es auch einen ernannten Whale Crier, der Töne macht, sobald die Wale sichtbar sind.
Während unseres Auslandssemesters im September 2022 haben wir hier eine Whale Watching Tour gemacht und waren begeistert! Im Nachbardorf Gansbaai hat die Tour gestartet – die Marine Big 5! Dazu gehören Wale, Delfine, Haie, Robben und Pinguine. Auch hier hatten wir viel Glück und haben einige Wale ganz nah von unserem Boot aus gesehen. Hier ist jedoch für Seekranke Vorsicht geboten! Bei unserer Einweisung haben wir bereits erfahren, dass der Seegang an diesem Tag etwas stärker war und das haben wir auch deutlich gemerkt! Insbesondere an den Stellen, wo man stillsteht und nach den Walen Ausschau hält. Trotzdem eine tolle Erfahrung, die wir sehr genossen haben.
Hermanus ist allgemein eine süße Stadt mit kleinen Shops, Restaurants, schönen Cafés und nahegelegenen Stränden. Wenn man Zeit hat, kann man hier durchaus 1-2 paar entspannte Tage genießen.
Entlang der Garden Route ging es für uns weiter über Mossel Bay. nach Knsyna. Bei einem vergangenen Trip sind wir eine Nacht in Mossel Bay geblieben. Ich kann die Stadt jedoch nicht weiterempfehlen, da es hier nur wenige Unternehmungen gibt und die anderen Städte deutlich schöner sind.
ZWEITER STOPP: KNSYNA - DIE PERLE ZWISCHEN DEN KÖPFEN
Deswegen ging es am nächsten Tag direkt weiter nach Knysna. Besonders gut übernachten kann man hier bei The Heads, wo man einen tollen Ausblick auf die eindrucksvolle Kulisse hat. Außerdem sollte man definitiv nach Thesen Island fahren, etwas bummeln und lecker essen gehen. Um Knysna herum kann man Kajak fahren, Wanderungen im Featherbed Nature Reserve unternehmen und den Knysna Elephant Park besuchen. Außerdem lohnt es sich von hier auch Wilderness etwas zu erkunden.
DRITTER STOPP: PLETTENBERG BAY - ZWISCHEN WELLEN UND WILDNIS
Nach zwei Nächten in Knysna ging es weiter ins nahegelegene Plettenberg Bay (ca. 30 Minuten Fahrzeit). Die Stadt ist etwas größer und im Dezember kommen hier auch viele Südafrikaner hin, um Urlaub zu machen, denn es ist Festival Season! Während die Stadt zu anderen Zeiten im Jahr etwas ruhiger und verschlafener ist, ist hier im Dezember und Januar einiges los. Um Plettenberg herum befinden sich zahlreiche wunderschöne Strände – aber Achtung: auch Haie! Jedes Jahr gibt es allein in dieser Umgebung ca. 4-5 Haiattacken. Auch diese Stadt besticht wieder durch leckere Restaurants, Cafés, atemberaubende Küsten, tolle Wanderrouten und einen angenehmen Surfer-Vibe.
Wer gerne etwas in die Natur erkunden möchte, kann zum Beispiel in das Robberg Nature Reserve fahren. Dieses ist ein wahres Juwel bei Plettenberg Bay und gehört zu den spektakulärsten Wandergebieten der Garden Route. Diese felsige Halbinsel ragt dramatisch ins Meer hinaus und bietet atemberaubende 360-Grad-Ausblicke auf die Küste. Das Reservat bietet drei Hauptwanderrouten, die für verschiedene Fitness Level geeignet sind:
1. Die kurze Route (Gap Circuit) - Etwa 2,1 km, 30-45 Minuten - Eine leichte Wanderung zum "The Gap", einer schmalen Landenge, die perfekt für einen kurzen Ausflug ist und trotzdem beeindruckende Ausblicke bietet.
2. Die mittlere Route (Witsand Circuit) - Etwa 5,5 km, 2-3 Stunden - Führt zum Witsand-Dünenfeld und bietet die Chance, Robben in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten (daher auch der Name "Robberg" - Robbenberg).
3. Die lange Route (Point Circuit) - Etwa 9,2 km, 4-5 Stunden - Die komplette Umrundung der Halbinsel bis zur äußersten Spitze. Diese anspruchsvollere Wanderung belohnt mit spektakulären Ausblicken, möglichen Begegnungen mit Delfinen und Walen (in der Saison) und einem Gefühl völliger Abgeschiedenheit trotz der Nähe zur Stadt.
Wir haben die mittlere Route gemacht und fanden es für den Zeitraum perfekt. Das Robberg Nature Reserve ist sehr eindrucksvoll und abwechslungsreich.
Witsand Circuit
Insgesamt hat Plettenberg im Dezember für mich einen sehr angenehmen Vibe und dadurch, dass es auch von vielen Südafrikanern besucht wird, kriegt man mehr von dem einheimischen Flair mit – auf jeden Fall eine Empfehlung!
Übernachtungsempfehlung: Mandalay Guest House, 9 Turakina Dr, Plettenberg Bay, 6600, South Africa
Restaurantempfehlung: Ristorante Enrico, 296 Main St, Keurboomstrand, 6600, South Africa
VIERTER STOPP: TSITSIKAMMA - SÜDAFRIKAS WILDE KÜSTE
Weiter ging es ins Storms River Mouth Rest Camp, was von Plettenberg ca. 45-60 Minuten entfernt im Tsitsikamma National Park gelegen ist. Auf dem Weg kommen Adrenalin-Junkies auf ihre Kosten, denn hier ist direkt an dem Highway der weltberühmte Bungy Jump Bloukrans Bridge gelegen. Mit einer schwindelerregenden Höhe von 216 Metern bietet dieser Sprung einen freien Fall, der selbst den mutigsten Abenteurern den Atem raubt. Bei dem Anbieter vor Ort Face Adrenalin kann man für knapp 70 Euro einen Bungy Jump buchen. Wer nach diesem schwindelerregenden Erlebnis etwas in die beruhigende Natur eintauchen möchte, ist im Storms River Mouth Rest Camp genau richtig. Dieses ist in einem South African National Park (SANParks) gelegen. Für den Eintritt zahlen Touristen ca. 13-16 Euro. Einmal dort angekommen kann man, wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs ist, sich hier einen Stellplatz mieten, andernfalls eine kleine Hütte und man ist wirklich mitten in der Natur! Morgens wird man von dem sanften Geräusch der Wellen geweckt und man steht mitten im Nationalpark.
Von dem Camp aus kann man zwei beliebte Wanderungen machen – den Waterfall Trail oder den Mouth Trail. Wir haben den Waterfall Trail absolviert, der wirklich toll war! Weil wir uns die bekannte Suspension Bridge nicht entgehen lassen wollten, sind wir am nächsten Tag über die Brücke zu einem Aussichtspunkt gelaufen (Dauer nur circa 1 Stunde pro Weg).
Waterfall Trail, Sonnenaufgang beim Storms River Mouth Rest Camp, Aussichtspunkt hinter Suspension Bridge
Neben den Wanderungen kann man in dem Park weitere actionreiche Aktivitäten machen wie Kayaking, Schnorcheln, Tubbing auf dem Storms River, Mountainbiking auf ausgewiesenen Trails oder geführte Seekajak-Touren entlang der spektakulären Küste. Besonders beliebt ist das Kayaking mit anschließendem Lilo-Paddeln (auf aufblasbaren Matratzen) in die engeren Schluchten des Storms River.
FÜNFTER STOPP: JEFFREY'S BAY - SÜDAFRIKAS SURF-HAUPTSTADT
Weiter geht es in das ca. 80 km entfernte Jeffreys Bay, was vor allem aufgrund seiner Surfkultur bekannt ist. Surfwettkämpfe wie der Corona Open J-Bay (Teil der World Surf League) finden hier jährlich statt. Außerdem gibt es zahlreiche Surfcamps, wo Surf-Begeisterte mit jedem Level auf ihre Kosten kommen. Bei unserem letzten Trip haben wir hier 3 Nächte in der Surf Lodge South Africa übernachtet und einen Surfkurs gemacht, was ich absolut weiterempfehlen kann! Perfekt ist die kleine Stadt außerdem für Bikini- und Badesachen-Shopping, da hier alle bekannten Surf-Brands vertreten sind! Für uns hatte die kleine Stadt einen sehr guten Vibe. Wer jedoch gar kein Interesse am Surfen hat, kann hier eventuell auch schnell etwas gelangweilt werden.
Surfstunde Surf Lodge, Aussichtspunkt J-Bay
SECHSTER & LETZTER STOPP: DIE ELEFANTEN-WELT VON ADDO
Von Jeffreys Bay aus kann man gut das letzte Highlight der Reise erreichen – den Addo Elephant Park. Den Park kann ich gut empfehlen, wenn man beispielsweise aufgrund der Entfernung den Kruger National Park auslassen möchte. Jedoch liegt der Fokus vom Park (Überraschung) auf Elefanten. Hiervon gibt es im ganzen Park etwa 600 Stück. Doch auch den Rest der Big 5 kann man im Park finden. Von Jeffreys Bay fährt man 80 km landeinwärts, um den Park zu erreichen. Dort angekommen kann man sich entweder einen Campingplatz mieten oder eine kleine Hütte. Danach hat man auch hier die Entscheidung, ob man auf eigene Faust mit seinem eigenen Auto die Tier- und Pflanzenwelt erkunden möchte oder doch lieber mit einem erfahrenen Guide.
TAG 21: ABREISE - TIME TO GO HOME ...
Beim letzten Stopp angekommen hat man entweder die Möglichkeit, sich einen Rückflug von Port Elizabeth (ca. 90 Minuten Flugzeit und 120-150 Euro) zu buchen oder den gesamten Weg zurück zu fahren (ca. 8-9 Stunden). In Kapstadt kann man dann die letzten Stunden vor dem Rückflug noch mit einem letzten leckeren Glas südafrikanischen Weins ausklingen lassen.