NICARAGUA

Das Land der Seen und Vulkane … und noch vielem mehr! Die unglaubliche Vielfalt dieses Landes hat uns während unserer dreiwöchigen Rundreise immer wieder begeistert. Volcano Boarding in León, eine unvergessliche Tree House Party mitten im Dschungel in Granada, entspannte Kanutour zu den 365 Isletas de Granada, erfrischende Bäder in kristallklaren, türkisblauen Lagunen, perfekte Surfwellen in verschlafenen Pazifikstädtchen und atemberaubende Sonnenuntergänge auf der Insel Ometepe – all das und noch viel mehr erwartet dich im größten Land Zentralamerikas.

Im April 2025 führte uns ein 3-wöchiges Backpacking-Abenteuer nach Nicaragua, und hier teilen wir alle Tipps und Geheimtricks mit dir, die auch deine Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis machen werden!

5 fACTS

In Nicaragua haben die Straßen keine traditionellen Namen. Stattdessen beschreiben die Einwohner Orte durch markante Bezugspunkte in der Umgebung, z.B. "Von der alten Kathedrale 2 Blocks nach Süden und 1 Block nach Osten"

70% der Bevölkerung in Nicaragua besitzt keinen Kühlschrank

1 der 8 Millionen Nicaraguaner leben in Panama & Costa Rica, da die Verdienstmöglichkeiten dort viel besser sind

Entlang Nicaraguas Pazifikküsten befinden sich über 40 Vulkane

Nicaragua beherbergt den Nicaraguasee, den größten Süßwassersee Mittelamerikas und den zweitgrößten in ganz Lateinamerika. Dieser See ist bekannt für seine Süßwasserhaie, die sonst typischerweise nur im Salzwasser leben.


Über das land

Nicaragua ist im Herzen Mittelamerikas gelegen – im Norden angrenzend an Honduras, im Süden an Costa Rica, im Osten an die Karibik und im Westen an den Pazifischen Ozean. Das Klima ist überwiegend tropisch mit einer deutlichen Trennung zwischen Regenzeit (Mai-Oktober) und Trockenzeit (November-April), was die Trockenzeit zu einer idealen Reisezeit macht. Wir waren im April vor Ort, und da es sich dabei um den letzten Monat der Trockenzeit handelt, konnte es zwischendurch sehr heiß werden (in León bis zu 36 Grad). Zum Reisen war es in Ordnung. Wenn man jedoch die Wahl hat, würde ich einen etwas früheren Zeitraum in der Trockenzeit bevorzugen.

Im Vergleich zu Deutschland ist Nicaragua größenmäßig etwa halb so groß, aber die landschaftliche Vielfalt ist beeindruckend, und viele Teile des Landes sind mit einer angenehmen Reisedauer per Bus oder Auto zu erreichen, wenn man hauptsächlich den südwestlichen Teil des Landes (auch bekannt als "Gringo Trail") bereist. Dieser ist auch infrastrukturell am besten touristisch erschlossen und dort lebt der Großteil der Bevölkerung (ca. 90%). Zum Beispiel befinden sich die Hauptstadt Managua und die Kolonialstadt Granada nur etwa 45 km voneinander entfernt, was einer 1-stündigen Autoreise entspricht.


Nicaragua trägt eine vielschichtige Geschichte, die durch verschiedene Zivilisationen und Einflüsse geprägt wurde: von den indigenen Kulturen über die spanische Kolonialzeit und die US-amerikanische Intervention bis hin zur revolutionären Vergangenheit im 20. Jahrhundert. Das heutige Nicaragua erlangte seine Unabhängigkeit von Spanien bereits 1821 und durchlief seitdem Perioden politischer Unruhen und Revolutionen. Trotz seiner natürlichen Ressourcen wie fruchtbarer Böden, Vulkanen und Seen gilt Nicaragua als eines der ärmsten Länder Lateinamerikas, was zu wirtschaftlichen Herausforderungen und Auswanderung führt. Uns wurde erzählt, dass der durchschnittliche monatliche Verdienst in Nicaragua gerade mal bei ca. 200 US-Dollar liegt, während dieser beispielsweise in Panama bereits bei 700 US-Dollar liegt. Viele Nicaraguaner wandern daher in benachbarte Länder Mittelamerikas aus.

Wie auch in den anderen Ländern Mittelamerikas ist in Nicaragua die Amtssprache Spanisch, wobei der nicaraguanische Dialekt ("Nicañol") gesprochen wird. Als Touristin kommt man in touristischen Gebieten und größeren Städten mit Englisch teilweise zurecht, besonders in Hotels, Restaurants und bei Sehenswürdigkeiten. Jedoch sind Grundkenntnisse in Spanisch definitiv hilfreich! Insbesondere in ländlicheren Gebieten kann die Kommunikation ansonsten ganz schön herausfordernd sein.

Managua ist mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes und auch die Hauptstadt. Zwei weitere große Städte in der südwestlichen Region des Landes sind León und Granada, die, wie wir erfahren haben, oft miteinander darum konkurrieren, welche die "bessere" Stadt ist. Auf unserer Reise haben wir beide Städte besucht, und mehr Infos findest du weiter unten.

In Nicaragua wird mit dem Nicaraguanischen Córdoba (NIO) bezahlt. Der Wechselkurs ist für uns Europäer vergleichsweise günstig: Aktuell bekommst du für 1 Euro etwa 40 Córdoba (Mai 2025). Das macht die Preisumrechnung im Kopf relativ einfach: Teile den Córdoba-Preis durch 40, und du hast den ungefähren Euro-Betrag. Nahezu alle Preise werden jedoch ebenfalls in US-Dollar angegeben, und den meisten war es egal, ob wir in Córdoba oder Dollar bezahlten. Der Wechselkurs liegt für 1 US-Dollar bei ca. 36,91 Córdoba (Stand: Mai 2025), was die Umrechnung im Kopf etwas schwieriger macht.

In größeren Städten und touristischen Gebieten kannst du teilweise mit Kreditkarte bezahlen, wobei Visa und Mastercard am weitesten verbreitet sind. Es ist jedoch oftmals gängiger, mit Bargeld zu bezahlen, daher empfiehlt es sich, immer etwas dabei zu haben. Bei vielen Hostels kam eine Gebühr von 3-8% obendrauf, wenn man mit Karte bezahlen wollte. Daher haben wir oftmals mit Bargeld bezahlt, um diese zusätzliche Gebühr zu umgehen. Geldautomaten findest du in allen größeren Städten, aber in abgelegenen Gebieten (z.B. Ometepe) können sie rar sein.

Die Eintrittspreise für die wichtigsten Attraktionen wie Vulkanbesteigungen, Naturreservate und historische Stätten sind im Vergleich zu europäischen Standards recht günstig und liegen meist zwischen 3-20 US-Dollar, was Nicaragua zu einem preiswerten Reiseziel macht.

Kosten für 3 Wochen Backpacking

Wir haben insgesamt 17 Tage im Land verbracht ca. 1.100€ ausgegeben (exkl. Flugkosten). Das entspricht ca. 64€ am Tag. Für den Flug kamen weitere 850€ on top - entsprechend haben wir für 2,5 Wochen Urlaub in Nicaragua insgesamt 1.950€ bezahlt. Die 1.100€ setzen sich aus 400€ für Unterkünfte, 150€ für Transport (inkl. Anmietung von Motorrädern), 350€ für Essen und Drinks und 200€ für Aktivitäten zusammen. 

Wir sind mit einem befreundeten Pärchen durch Nicaragua gebackpackt und haben hauptsächlich in Hostels geschlafen (in privaten Doppelzimmern), auswärts gegessen und auch bei Aktivitäten nicht allzu sehr aufs Geld geschaut. Man könnte definitiv günstiger leben, wenn man in Dorms übernachtet und auch mal kocht oder überwiegend lokales Essen isst. Da es sich aber um unseren Haupturlaub gehandelt hat, wollten wir diesen auch etwas mehr genießen. Im Vergleich zu anderen Ländern in Mittelamerika ist Nicaragua ein sehr günstiges Reiseland, insbesondere Unterkünfte und Transport (v.a. die Chicken Busse!) sind vergleichsweise günstig. Touristische Aktivitäten und internationales Essen können hingegen etwas teurer werden.

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An- und Abreise

Wir sind Mitte April von Frankfurt nach Managua geflogen. Die Flüge haben wir erst Anfang Januar gebucht, da wir relativ spontan beschlossen haben, Nicaragua zu bereisen. Für Hin- und Rückflug mit Lufthansa / United Airlines haben wir 850€ bezahlt. Ich denke, wenn man die Flugpreise über einen längeren Zeitraum häufiger vergleicht, kann man definitiv ein besseres Schnäppchen ergattern.

Nicaraguas Hauptstadt Managua ist leider nicht besonders gut an das internationale Flugnetz angebunden, daher kann man eine Zwischenlandung (meistens in den USA) leider nicht umgehen. Bei unserem Hinflug sind wir mit Lufthansa von Frankfurt nach Houston, USA geflogen und dann weiter nach Managua. Auf unserem Rückflug hatten wir sogar zwei Zwischenstopps (Houston und London). Beide Flüge haben jeweils ca. 19-20 Stunden gedauert.

Wir sind abends in Managua gelandet und direkt vom Flughafen zu einer Unterkunft gefahren, die wir vorab gebucht hatten. Die Fahrt hat ca. 30 Minuten gedauert, und alles war bereits dunkel (ohne Straßenbeleuchtung), weswegen wir nur wenig von unserem neuen Ziel für die nächsten drei Wochen sehen konnten (dafür war die Vorfreude auf den nächsten Tag umso größer). Wir hatten vorab bereits gelesen, dass viele Reisende Managua auslassen, da die Stadt an Sehenswürdigkeiten nicht sehr viel zu bieten hat. Da unsere Zeit in Nicaragua begrenzt war, haben wir uns ebenfalls dazu entschlossen, dies zu tun und haben es nicht bereut. Etwa 1 Million Menschen leben in Managua, und mein Eindruck bei der Durchfahrt war, dass die Infrastruktur relativ schlecht ausgebaut und es dadurch recht wuselig ist. Daher haben wir erstmal ausgeschlafen und uns dann am nächsten Tag direkt über InDrive (das nicaraguanische Uber) eine Fahrt nach León für ca. 15€ pro Person gebucht (ca. 2 Stunden Fahrt).

Tag 2-4: Volcano boarding in león

Bei unserer Ankunft in León hatten wir direkt das Gefühl, im Urlaub angekommen zu sein - schöne Kolonialhäuser, ein bunter Marktplatz, tolle Kirchen (León hat davon stolze 24 Stück), Vulkane im Hintergrund der Stadt und süße Cafés und Restaurants. Wir haben vorab 2 Nächte in León im Hostel Poco a Poco gebucht, welches ich sehr empfehlen kann. Es ist ein eher ruhiges Hostel und man fühlt sich dort direkt wohl. Außerdem werden von dort auch viele Aktivitäten angeboten. Wir haben andere Reisende getroffen, die im Hostel Bicicleta übernachtet haben und ebenfalls sehr zufrieden waren. Wir hatten jedoch vorab gehört, dass es in León zu der Zeit extrem heiß werden kann und wollten daher definitiv ein Zimmer mit Klimaanlage haben.

In León angekommen, haben wir direkt das Volcano Boarding bei unserem Hostel für den nächsten Tag gebucht. Dieses kostete 35 USD und enthalten war der Transfer zum Startpunkt (ca. 1 Stunde), ein “It’s a Volcano Day”-T-Shirt (was ungefähr jeder zweite Backpacker getragen hat, den wir in Nica während unserer Reise getroffen haben) und ein Sandwich am Ende der Tour. Man kann sich zwischen einer Sunrise Tour (8-13 Uhr) oder der Sunset Tour (13:30-16:30 Uhr) entscheiden. Wir haben uns für die frühere Tour entschieden, da wir Angst hatten, dass es sonst zu heiß werden würde. 

Am nächsten Morgen ging es entsprechend etwas früher aus den Federn, und wir haben uns auf die ziemlich holprige Fahrt zum Cerro Negro (“schwarzer Berg”) gemacht. Der Tourguide war sehr hilfreich und hat uns einiges über den Vulkan und die Umgebung erklärt. Jeder hat seine Tasche mit Anzug, Schutzbrille sowie sein Board bekommen, und damit sind wir 45-60 Minuten auf die Vulkanspitze gelaufen. Der Weg geht relativ steil nach oben und es war an dem Tag sehr windig, aber dennoch gut machbar. Man konnte auch Locals 5 USD dafür bezahlen, damit diese das Board nach oben tragen, aber wir wollten uns die Abfahrt natürlich auch verdienen! Oben angekommen haben wir uns vorbereitet und es sah ganz schön steil aus. Wir konnten es kaum erwarten, dass es losgeht! Nach einer kurzen Einweisung ging es auch schon auf das Board, und was kann ich sagen - die Abfahrt und der Blick auf die traumhafte Vulkanumgebung haben den steilen Anstieg direkt wieder wettgemacht. In 1-2 Minuten ist man wieder unten und auf dem Weg werden Fotos geschossen und bei einzelnen die Geschwindigkeit gemessen (Adam hat natürlich den Tagesrekord von 87 km/h aufgestellt).

Volcano Boarding am Cerro Negro in León

Obwohl wir ganz schön müde von der Tour waren, haben wir uns trotzdem für die Free Walking Tour durch León angemeldet, welche ich sehr empfehlen kann. Man konnte sie zunächst kostenlos buchen und dann, je nachdem wie zufrieden man war, eine kleine Spende an den Tourguide geben. Auf der Tour haben wir uns ganz spezielle Ecken von León angeschaut wie den lokalen Markt (inkl. dem Probieren der lokalen Küche), die Kunstschule sowie Street Art von bekannten nicaraguanischen Künstlern. Danach sind wir auf eigene Faust noch auf das Dach der weißen Kathedrale im Stadtzentrum gegangen, was eine sehr beliebte Aktivität für Reisende beim Sonnenuntergang ist - definitiv eine Empfehlung!

Die Stadt ist größtenteils auf Volcano Boarding ausgelegt, daher haben wir uns am nächsten Tag wieder auf den Weg gemacht - nach El Transito! 


Unterkünfte: Poco a Poco Hostel

Aktivitäten: Volcano Boarding, Free Walking Tour, Sunset schauen auf der weißen Kathedrale

Restaurant: El Bodegon

Die weiße Kathedrale von León

Innenhof Poca A Poco Hostel León

Tag 5-7: Surfing & Yoga in El Transito

Nach dem langen Winter in Deutschland konnten wir es natürlich kaum erwarten, wieder etwas Zeit am Strand zu verbringen. Von einem Bekannten hatte ich den Tipp bekommen, ein paar Tage im Free Spirit Hostel in El Transito zu verbringen, und ich kann es definitiv weiterempfehlen! El Transito befindet sich ganz in der Nähe von León (circa 1,5 Stunden mit dem Auto) und ist ein kleines, verschlafenes Surferstädtchen etwas abseits der Zivilisation. Hier kann man wirklich die Seele baumeln lassen, surfen und Yoga machen. Adam konnte es nach langer Zeit kaum erwarten, sich wieder aufs Surfboard zu schwingen und daher wurde El Transito unser zweiter Stopp der Reise.

Das Free Spirit Hostel ist von der Ausstattung schön und simpel gehalten und befindet sich DIREKT am Strand. Pool, Bar und Yoga-Deck bieten einen optimalen View auf den weitläufigen Strand (perfekt für den Sonnenuntergang!). Außer Surfen und Yoga hat man hier nicht viel zu tun und kann richtig abschalten. Das Hostel selbst bietet auch Surfkurse und kleinere Ausflüge (z.B. zu den nahegelegenen Tidal Pools) an.

Für zwei Nächte haben wir hier 90 USD pro Person bezahlt (wir hatten zu zweit ein privates Doppelzimmer) und Package Preise für Surfen und Yoga kann man hier zu einem guten Preis noch dazu buchen. Die meisten Reisenden haben hier tatsächlich 1-2 Wochen verbracht, um ihre Surf Skills zu verbessern. Wir sind hier nur 2 Nächte geblieben, aber der Stopp und das Hostel sind definitiv eine Empfehlung wert!

Free Spirit Hostel in El Transito


Tag 8-11: Granada - Bunte Kolonialstadt mit Vulkanblick

Weiter ging es in die drittgrößte Stadt Nicaraguas - Granada. Wir haben vorab viel Gutes von der Stadt gehört und freuten uns sehr darauf, uns wieder etwas ins Getümmel zu werfen. Von El Transito fährt man circa 1,5 Stunden nach Granada. Leider ist es sehr schwierig, hier ein Taxi über InDrive zu bekommen, weswegen wir ein Taxi über das Hostel buchen mussten, was mit 18 USD pro Person etwas teurer war. In Granada angekommen, waren wir direkt von der bunten Stadt angetan. Sie befindet sich direkt am Nicaraguasee, hat einen einladenden zentralen Platz und überall findet man Pferdekutschen. Dort haben wir im Hostal Azul geschlafen, welches sehr zentral gelegen war.

Poolbereich Hostal Azul

Die Straßen von Granada

Da während unserer Zeit dort der legendäre Tree House Rave (während der Trockenzeit jeden Freitag) stattgefunden hat, war es dort sehr voll. Wir haben naiverweise gedacht, dass wir die Tickets für die Party (35 USD) am gleichen Tag kaufen könnten. Jedoch gibt es Tickets für verschiedene Startzeiten, und die meisten sind scharf auf die 16-Uhr-Tickets, da man dann noch viel von der tollen Location mitten im Dschungel mitbekommt. Aufgrund unserer Kurzfristigkeit haben wir leider nur noch die 18-Uhr-Tickets bekommen, was dazu führte, dass es bereits dunkel war, als wir ankamen. Also – am besten so früh wie möglich die 16-Uhr-Tickets buchen, um noch etwas von der atemberaubenden Location zu genießen, bevor es richtig losgeht! Im Ticketpreis war die ca. 45-minütige, etwas wildere Anreise enthalten. Für den Rückweg kann man entweder auf die kostenlosen Shuttles warten, die einmal stündlich ab 1 Uhr fahren, oder ein TukTuk nehmen, das am Eingang des Veranstaltungsorts wartet.

Ein weiteres Highlight von Granada ist die nahegelegene Laguna de Apoyo, die durch ihr sehr klares Wasser besticht. Wir haben den Transfer über unser Hostel gebucht, und das Taxi hat uns direkt zum Beachclub Coco Bay gebracht, wo man direkt an der Lagune Zugriff auf SUPs und Kayaks (kostenlos!) hatte. Vor Ort konnte man außerdem Essen und Getränke kaufen. Mit 15 USD pro Person plus etwas teureren Essenspreisen ist es definitiv ein etwas kostspieliger Spaß, aber trotzdem eine Empfehlung. Von anderen hatten wir gehört, dass sie auf eigene Faust zu dem öffentlichen Strand gefahren sind, der sie leider nicht überzeugt hat. 

Eine weitere beliebte Aktivität in Granada ist eine SUP- oder Bootstour zu den vor der Stadt gelegenen Isletas de Granada, von denen es insgesamt 365 Stück gibt. Mit einem kleineren Boot kann man hier durch die Inselwelt fahren. Es erinnert etwas an die Everglades, aber glücklicherweise ohne Krokodile, dafür mit vielen Vögeln und Affen. Einzelne Inseln wurden auch an Privatpersonen verkauft, die dort ihre Ferienhäuser errichtet haben. Die Tour hat für uns 15 USD gekostet (inkl. Pick-up) und ging insgesamt etwas mehr als 2 Stunden.

Uns hat Granada als größere Stadt sehr gut gefallen - tatsächlich etwas besser als León, da sie für Reisende mehr Aktivitäten zu bieten hat und man hier eher Urlaubsfeeling bekommt, da die Stadt am riesigen Nicaraguasee gelegen ist. Bei deiner Rundreise durch Nica darf die Stadt für 2-3 Nächte definitiv nicht fehlen!


Restaurants: The Garden Café

Aktivitäten: Tree House Party, Laguna de Apoyo, Inseltour Isletas de Granada

Tag 12-15: Ometepe - die magische Vulkaninsel im Nicaraguasee

Wir waren sehr gespannt auf Ometepe, da wir von anderen Reisenden bereits gehört hatten, dass die Vulkaninsel eines der Nicaragua-Highlights ist - und sie hat nicht enttäuscht 🙂

Fähre von San Jorge nach Ometepe

Von Granada dauert die Fahrt mit dem Auto circa 1,5 Stunden nach San Jorge. Von hier aus nimmt man die Fähre nach Moyogalpa auf Ometepe. Die Überfahrt ist mit 40 Cordobas (1€) sehr günstig und dauert circa 90 Minuten. Wir wollten insgesamt 4 Nächte auf der Insel verbringen und haben uns jeweils für 2 Nächte zwei verschiedene Unterkünfte gebucht. Beide befanden sich in Balgüe, einem sehr beliebten touristischen Ort der Insel. Ich kann die Gegend dort sehr empfehlen, da man viele andere Reisende trifft und sich dort viele schöne Restaurants befinden. Balgüe befindet sich von dem Fährankunftsort aus gesehen auf der anderen Seite der Insel und die Autofahrt dauert circa 45 Minuten. Für 4 Personen haben wir 20 USD für ein Taxi bezahlt.

Die ersten zwei Nächte waren wir im La Urraca Loca Hostel eingebucht und haben 59€ für zwei Personen für zwei Nächte bezahlt. Das Hostel ist sehr liebevoll gestaltet mit einem riesigen Garten, der etwas an einen kleinen Urwald erinnert. Unser einziger Kritikpunkt an der Lage des Hostels war, dass sich in der Ecke einige Straßenhunde aufhielten, die leider bei Einbruch der Dunkelheit etwas aggressiver gewirkt haben. Leider findet man das jedoch an einigen Ecken der Insel. Das Hostel hatte keinen Pool, dafür war man jedoch mit einer kurzen Rollerfahrt an einem der Inselstrände.

Die anderen zwei Nächte haben wir im Totoco Eco Resort übernachtet, was ich SEHR empfehlen kann. Das Resort ist mit 120€ für 2 Personen für 2 Nächte für eine Bambus-Hütte inkl. privatem Badezimmer etwas hochpreisiger, doch der Preis lohnt sich allemal. Es befindet sich auf einem kleinen Berg mit erstklassiger Aussicht über die Insel. Das Resort ist etwas schwieriger zu erreichen, da der Weg nach oben nicht besonders gut ausgebaut ist. Mit unseren zwei Scootern war es in Ordnung, aber mit einem ATV ist es hier definitiv komfortabler. Einmal oben angekommen bietet sich jedoch ein wunderschönes Ambiente mit Yoga Deck, Restaurant, schönem Außenbereich inklusive Pool und sehr stilvollen Bambushütten. Hier ist man definitiv im Dschungel angekommen, was man natürlich auch an den vielen Tieren merkt, die einem während des Aufenthalts über den Weg laufen. Wir haben außerdem von vielen anderen Backpackern gehört, dass sie im El Pital übernachtet haben und hiervon auch überzeugt waren.

Totoco Eco Resort - Poolbereich, Yoga-Deck &

Aussicht von der Bambus-Hütte

Die Aktivitäten auf Ometepe sind recht vielfältig und richten sich natürlich primär an die Vulkane aus. Man kann beide Vulkane im Rahmen von Tagestouren erklimmen, die sich bei dem kleineren Vulkan auf 8 Stunden und beim größeren auf rund 10 Stunden belaufen. Da wir während unserer Zeit auf der Insel etwas kränkelten, mussten wir leider auf die Touren verzichten. Stattdessen haben wir die Wanderung zum Viewpunkt unternommen, die insgesamt 2 Stunden gedauert hat und einen schönen Ausblick auf den Vulkan bot. Sehr beliebt ist außerdem ein Ausflug zum Ojo de Agua, wo man in zwei natürlichen Pools in glasklarem Wasser schwimmen kann und der Playa del Mango, wo man SUPs und Kanus mieten und etwas den See erkunden kann. Wir haben hier die Sunset-Kanutour gemacht, die durch die Mangroven geführt hat und bei der uns der Guide einiges über die Tier- und Pflanzenwelt erklärte. Hier den Sonnenuntergang zu beobachten war definitiv ein magisches Erlebnis! Wir haben außerdem mit dem Roller einmal den östlich gelegenen Teil der Insel umrundet. Dabeiwar es spannend, auch etwas abseits der Pfade zu sehen, wie die Locals leben, und die zahlreichen Bananenplantagen zu entdecken. Weitere beliebte Aktivitäten sind der Waterfall Hike und das Chocolate Ritual in El Pital.

Ojo de Agua, Kanutour Mango Bay

Für uns waren 4 Tage auf der Insel perfekt! Einige Langzeitreisende verbringen hier einige Wochen, was ich auch gut verstehen kann, denn die Insel hat einen sehr angenehmen und spirituellen Vibe. Definitiv ein Muss bei deiner Nicaragua-Reise!


Unterkünfte: La Urraca Loca Hostel (59€ für ein privates Doppelzimmer für 2 Nächte), Totoco Eco Resort


Restaurants: Chocolate Paradise / El Pital, El Zopilote (Pizza), Cafe Campestre, Cafe Comedor Isabel (einfaches, günstiges lokales Essen - für 4 Personen haben wir hier 20€ bezahlt).

El Pital / Chocolate Paradise & Sonnenuntergang am Playa del Mango

Tag 15-17: Sunday Funday in San Juan del Sur

Wir hatten auch Lust, etwas von dem Fiesta-Spirit in Nicaragua mitzunehmen, und durften uns daher den bekannten Sunday Funday in San Juan Del Sur nicht entgehen lassen! Also ging es zurück nach San Jorge, und von hier aus haben wir ein Taxi genommen, das circa 35 Minuten gedauert hat und für 4 Personen 20 USD gekostet hat. SJDS ist eine Surfstadt, und man könnte sie als das Mallorca von Nicaragua bezeichnen, da viele Reisende größtenteils für den Sunday Funday hierhin kommen. 


Die Tickets für das Event kann man am gleichen Tag ab 11 Uhr online ergattern oder vor Ort beim Hostel Pachamama (dem ersten Stop). Das Ganze startet sonntags um 12 Uhr und geht bis in die Nacht. Insgesamt wird man zu 4 Stops mitgenommen (Pachamama, theSPACE (ein schönes Hostel etwas außerhalb), Big Wave Dave’s und Naked Tiger). Gemeinsam wird die ganze Partytruppe mit einem Chicken Bus von A nach B bugsiert. Im Vorverkauf kostet ein Ticket 35 USD (regulär 40 USD) und die Drinks vor Ort sind sehr günstig. Uns hat die Party sehr gut gefallen. Jedoch erwischte es direkt danach 3 von 4 von uns mit Magenproblemen, deswegen hier definitiv beim Alkohol gut aufpassen!


In SJDS gibt es sehr süße Cafés und Restaurants, darunter La Tostadería, Ding Repair Café (!!) und das The Art Warehouse (Geheimtipp!). Wir haben 2 Nächte in SJDS verbracht, was uns definitiv gereicht hat und dann ging es zu unserem letzten Stopp - Popoyo.

Tag 17-20: Das Surferstädtchen Popoyo

Von SJDS haben wir erneut ein Taxi für insgesamt 45 USD für 4 Personen genommen. Die Fahrt dauert circa 1:45 Stunden und führt einen etwas abseits der belebteren Ecken. Popoyo selbst wurde in den letzten Jahren als beliebter Surfspot für Reisende entdeckt, und hier wird derzeit viel in den Aufbau der Infrastruktur investiert. Vor Ort gibt es nicht viel anderes zu tun als zu surfen, zu entspannen und Yoga zu machen - ähnlich zu El Transito.


Wir haben im Waves & Wifi übernachtet, was unsere teuerste Unterkunft während des Trips war, aber uns sehr gut gefallen hat. Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um einen Ort, wo man ebenfalls arbeiten kann, denn im Preis ist auch die Nutzung der Open Workspaces enthalten. Wir waren unter den wenigen, die nur für ein paar Tage in dem Hostel übernachtet haben - viele andere machen hier eine 4-wöchige Workation bestehend aus tagsüber arbeiten und morgens / abends surfen. 

Es war nochmal ein ganz anderer Vibe als beim Free Spirit Hostel in El Tránsito, wo es mehr um Drinks an der Bar, Chillen am Pool, Surfen und gemeinsame Aktivitäten ging. Waves & Wifi wirkt mehr wie das ältere Geschwisterkind, wo der Fokus auf dem Arbeiten lag. Uns haben beide Erfahrungen gut gefallen, für den richtigen Surfhostel-Vibe würde ich jedoch das Free Spirit Hostel empfehlen.

Waves & Wifi in Popoyo

Popoyo ist ein sehr entspannter Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann und der perfekt als letzten Stopp geeignet ist, bevor es wieder mit dem Flieger zurück nach Hause geht.

Restaurantempfehlung: Kooks Café, Resto-Bar Nica Vibe, Magnific Rock Café (etwas höherpreisiger)

Unser Fazit zu Nicaragua: Definitiv ein wunderschönes Land mit vielen Aktivitäten, die sich vor allem um die zahlreichen Vulkane und das Surfen am Pazifik drehen. Viele Reisende besuchen das Land als Teil ihrer Mittelamerika-Tour und haben es vorab gar nicht unbedingt auf dem Schirm und sind daher sehr positiv überrascht von der Vielfältigkeit und den günstigen Preisen. Uns hat besonders gut der Backpacking / Hostel / Surfing / Party und Yoga-Vibe dort gefallen. Ich kann sehr gut verstehen warum so viele Reisende dort längerfristig bleiben, sich in den kleinen Surferstädtchen am Pazifik einnisten und von dort aus Remote arbeiten.

Auf der anderen Seite muss man sich bewusst sein, dass die sehr turbulente Geschichte des Landes ihre Spuren hinterlassen hat, was sich auch auf die Infrastruktur und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes auswirkt. Man wird in sehr vielen Ecken mit der Armut der Bevölkerung konfrontiert, die sicherlich nochmal etwas drastischer ist als bei den Nachbarländern.

Trotzdem kann ich Nicaragua als Reiseziel empfehlen – auch perfekt für kleinere Gruppen geeignet! 🙂